Schwindel: Ursachen und was Sie dagegen tun können
Kurz und knapp
- Drehschwindel (Vertigo), Schwankschwindel und Lageschwindel sind die häufigsten Formen von Schwindel – jede hat ihre eigenen Ursachen und Symptome.
- Ursachen können Störungen im Innenohr (z. B. Neuritis vestibularis, Menière-Krankheit), Kreislaufprobleme, Stress, Medikamente oder Erkrankungen wie Migräne und Diabetes sein.
- Ein HNO-Arzt oder Neurologe kann durch Tests wie den Dix-Hallpike-Test, bildgebende Verfahren (CT/MRT) und Bluttests die Ursache feststellen.
- Gleichgewichtstraining, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressabbau helfen, Schwindel zu lindern und vorzubeugen.
Was ist Schwindel?
Schwindel beschreibt ein Gefühl von Unsicherheit im Raum, das Ihren Gleichgewichtssinn durcheinanderbringt. Sie fühlen sich benommen, als ob der Boden wackelt oder sich alles um Sie herum dreht.
Schwindel ist kein einheitliches Symptom, sondern tritt in vielen verschiedenen Formen auf:
- Drehschwindel (Vertigo): Sie haben das Gefühl, dass sich der Raum um Sie dreht, fast wie in einem Karussell.
- Schwankschwindel: Sie fühlen sich, als ob der Boden unter Ihnen schwankt und Ihre Beine Ihnen nicht richtig Halt geben.
- Lageschwindel: Plötzliches Schwindelgefühl beim Positionswechsel, z. B. beim Aufstehen oder Umdrehen im Bett.
Ursachen für Schwindel

Die Ursachen für Schwindel können vielfältig sein. Häufig ist das Gleichgewichtssystem des Körpers gestört, das im Innenohr und im Gehirn verankert ist, was auf eine Erkrankung hinweisen kann. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle.
Hier sind einige der häufigsten Ursachen für Schwindel:
- Probleme im Innenohr: Ihr Gleichgewichtssinn hängt von Ihrem Innenohr ab, genauer gesagt vom Gleichgewichtsorgan. Störungen hier können zu Schwindel führen. Eine häufige Ursache ist die Neuritis vestibularis, eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs, oder die Menière-Krankheit, bei der sich Flüssigkeit im Innenohr ansammelt und Schwindel sowie Tinnitus verursacht.
- Kreislaufprobleme: Ein niedriger Blutdruck oder eine schlechte Blutzirkulation können den Kreislauf stören und Schwindel auslösen. Besonders wenn Sie schnell aufstehen, kann es zu einem plötzlichen Abfall des Blutdrucks kommen, was zu Schwindelgefühl und Benommenheit führt.
- Stress und Angst: Auch psychische Faktoren wie Angst oder Stress können das Gleichgewicht stören. In solchen Fällen treten oft begleitende Symptome wie Übelkeit und Schwäche auf, die das Schwindelgefühl noch verstärken.
- Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente können als Auslöser für Schwindel wirken. Hierzu gehören vor allem Medikamente gegen Bluthochdruck oder Beruhigungsmittel.
- Erkrankungen wie Migräne oder Diabetes: Migräne-Patienten erleben häufig auch Schwindelanfälle. Auch Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen können den Kreislauf und das Gleichgewicht negativ beeinflussen.
- Nackenverspannung: Nackenverspannungen können ebenfalls Auslöser für Schwindel sein.
Verschiedene Schwindelformen im Detail
Diagnose und Untersuchung durch den HNO-Arzt
In den meisten Fällen ist Schwindel kein Grund zur Sorge und lässt sich mit einfachen Mitteln wie Ruhe oder Übungen lindern.
Doch in einigen Fällen sollten betroffene Personen unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Wenn Sie folgende Anzeichen bemerken, ist es ratsam, sich von einem HNO-Arzt oder Neurologen untersuchen zu lassen:
- Plötzlicher, intensiver Schwindel, der mit Übelkeit und Erbrechen einhergeht.
- Begleitende Symptome wie Sehstörungen, Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen.
- Anhaltende Schwankgefühle oder das Gefühl der Gangunsicherheit, die mehrere Tage bestehen.
- Wenn der Schwindel immer wieder in Schwindelattacken auftritt, die Ihre Lebensqualität beeinträchtigen.
- Um schwerwiegende Ursachen wie Schlaganfall-Symptome erkennen und auszuschließen, sollte bei plötzlichem, intensivem Schwindel unverzüglich eine neurologische Abklärung erfolgen.
Ein Arzt kann durch verschiedene Tests eine genaue Diagnose stellen, zum Beispiel durch Blutdruckmessungen, Gleichgewichtstests oder bildgebende Verfahren wie ein MRT.
Bei unklaren Befunden kann eine spezialisierte neurologische Therapie bei Schwindel weiterführende Diagnostik und Behandlungsschritte ermöglichen.

Maßnahmen zur Linderung von Schwindel und Übelkeit
Wenn Sie unter Schwindel oder Übelkeit leiden, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Beschwerden zu lindern und das Risiko von weiteren Schwindelanfällen zu verringern.
Diese Maßnahmen stärken nicht nur Ihr Gleichgewicht und Ihre Durchblutung, sondern fördern auch Ihr allgemeines Wohlbefinden:
Maßnahmen zur schnellen Linderung von Schwindel und Übelkeit
- Ganganalyse: Unsere umfassende Ganganalyse für verbesserte Stabilität nutzt modernste Video- und Drucksensoren, um Unsicherheiten im Gangbild präzise zu identifizieren und gezielte Therapiemaßnahmen abzuleiten.
- Krankengymnastik: Ergänzend empfehlen wir eine individuelle Krankengymnastik zur Gleichgewichtsschulung, um Ihre Muskulatur gezielt zu stärken und Sturz- sowie Schwindelrisiken weiter zu reduzieren.
- Gleichgewichtstraining: Übungen (Einbeinstand, Balancieren auf Linie) stärken den Gleichgewichtssinn und senken Sturz- sowie Schwindelrisiko.
- Kopfbewegungsübungen: Langsame Nicken- und Drehbewegungen aktivieren das Gleichgewichtsorgan.
- Ernährung & Flüssigkeit: Regelmäßig essen und trinken stabilisiert Blutzucker und Kreislauf.
- Sport & Bewegung: Yoga, Tai Chi u. Ä. fördern Durchblutung, Muskulatur und Gleichgewicht.
- Langsame Positionswechsel: Bedachtes Aufstehen vermeidet Druckabfall-bedingten Schwindel.
- Entspannung & Atemübungen: Meditation und tiefe Atemzüge senken Stress, stabilisieren Blutdruck und erhöhen die Sauerstoffzufuhr.
Hausmittel und Alltagshilfen bei Schwindel

Es gibt verschiedene Hausmittel und Alltagshilfen, die helfen können, Schwindel zu lindern.
Diese natürlichen Mittel können oft eine schnelle Linderung verschaffen und sind leicht in den Alltag zu integrieren:
- Ingwer: Ingwer ist bekannt dafür, die Durchblutung zu verbessern und den Blutdruck zu stabilisieren. Sie können Ingwer in Form von Tee oder Kapseln einnehmen.
- Traubenzucker: Ein schneller Energieschub durch Traubenzucker kann den Blutzucker stabilisieren und somit Schwindelgefühle reduzieren.
- Kalte Kompressen: Kalte Kompressen auf Stirn und Nacken können den Blutdruck steigern und die Durchblutung verbessern, was Schwindel lindern kann.
Es ist wichtig, dass diese Hausmittel und Alltagshilfen unter der Anleitung eines Arztes verwendet werden, um sicherzustellen, dass sie korrekt angewendet werden und keine Nebenwirkungen haben.
Schwindel als Symptom ernst nehmen
Schwindel kann ein harmloses Symptom sein, aber er sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden.
Wenn Sie regelmäßig Schwindel empfinden, insbesondere in Kombination mit anderen Symptomen wie Übelkeit, Schwäche oder Gangunsicherheit, dann ist es wichtig, rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen.
Je früher die Ursache geklärt wird, desto besser können Sie Ihre Beschwerden gezielt behandeln und Ihre Lebensqualität wieder steigern.
Der Zusammenhang zwischen Schwindel und dem Nervensystem
Kreislaufprobleme und Nervenbeschwerden wie Ischialgien gehen häufig mit Schwindel einher.
Diagnostische Verfahren bei Schwindel
Wenn Sie unter Schwindel leiden, ist es wichtig, die genaue Ursache herauszufinden. Ein Arzt, oft ein HNO-Arzt oder Neurologe, kann verschiedene Tests durchführen, um die Diagnose zu stellen.
Klinische Tests
Ein häufig durchgeführter Test ist der Dix-Hallpike-Test, um den benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel zu diagnostizieren. Dabei wird die Kopfposition verändert, um zu sehen, wie Ihr Gleichgewicht reagiert. Weitere Tests prüfen die Stabilität Ihres Gleichgewichtssinns, z. B. durch Gleichgewichtstests.
Bildgebende Verfahren
In einigen Fällen sind Bildgebungsverfahren wie CT-Scans oder MRTs notwendig, um den aktuellen Stand der Erkrankungen im Gehirn oder Innenohr auszuschließen. Diese Verfahren helfen, schwerwiegende Ursachen für Schwindel, wie Schlaganfälle oder Tumore, zu erkennen.
Bluttests
Bluttests können ebenfalls hilfreich sein, um Störungen wie Anämie oder Elektrolytungleichgewichte zu identifizieren, die den Kreislauf und somit das Gleichgewichtssystem beeinträchtigen können.
Alternative Therapien bei Schwindel
Neben der klassischen Medizin gibt es auch alternative Behandlungsmethoden, die bei der Linderung von Schwindel helfen können.
Akupunktur
Akupunktur hat sich als hilfreich bei der Behandlung von Schwindelanfällen erwiesen, insbesondere bei Gleichgewichtsstörungen. Durch die Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte kann die Blutzirkulation angeregt und der Gleichgewichtssinn stabilisiert werden.
Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel
Einige Kräuter wie Ginkgo biloba fördern die Blutzirkulation und können helfen, das Gefühl von Schwindel zu lindern. Magnesium oder Vitamin B12 sind ebenfalls Nahrungsergänzungsmittel, die bei bestimmten Arten von Schwindel helfen können.
Aromatherapie und Entspannungstechniken
Aromatherapie mit ätherischen Ölen, wie Pfefferminze oder Ingwer, kann beruhigend wirken und bei der Linderung von Schwindel helfen. Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation unterstützen das Nervensystem und können die Schwindelwahrnehmung verringern.
Prävention von Schwindel: Wie Du Dich langfristig schützen kannst
Schwindel ist nicht nur ein kurzfristiges Problem, sondern kann auch eine langfristige Herausforderung darstellen. Doch es gibt viele Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko zu verringern und Ihren Gleichgewichtssinn zu stabilisieren.
Langfristige Präventionsstrategien
Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und Stressbewältigung sind die besten Strategien, um langfristig das Risiko von Schwindelanfällen zu reduzieren. Bewegung, besonders im Bereich von Gleichgewichtstraining, stärkt das Gleichgewichtsorgan und die Muskulatur, was zu weniger Gangunsicherheit führt.
Ihren Gleichgewichtssinn im Alter erhalten
Mit zunehmendem Alter kann der Gleichgewichtssinn nachlassen. Daher ist es wichtig, auch im höheren Alter regelmäßig Gleichgewichtstraining zu machen und auf die richtige Ernährung zu achten, um den Kreislauf zu unterstützen.
Gleichgewicht und Schwindel
Das Gleichgewicht ist ein komplexes System, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Dazu gehören:
- Die Funktion des Gleichgewichtsorgans im Innenohr: Dieses Organ ist für die Wahrnehmung von Bewegungen und die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts verantwortlich.
- Die Funktion der Nervenverbindungen im Hirnstamm: Diese Nervenverbindungen leiten die Signale vom Gleichgewichtsorgan an das Gehirn weiter, das die Bewegungen steuert.
- Die Funktion der Muskeln und Gelenke: Diese unterstützen das Gleichgewicht, indem sie die Bewegungen des Körpers koordinieren.
Wenn eines dieser Systeme gestört ist, kann es zu Schwindel und Übelkeit kommen. Es ist wichtig, dass die Ursache des Schwindels von einem Arzt diagnostiziert wird, um eine effektive Behandlung zu ermöglichen. Ein HNO-Arzt kann durch gezielte Untersuchungen und Tests die genaue Ursache feststellen und entsprechende Maßnahmen einleiten, um Ihre Beschwerden zu lindern.
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Häufig gestellte Fragen
Welche Erkrankung beginnt mit Schwindel?
Erkrankungen wie der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPPV), die Menière-Krankheit oder auch Migräne beginnen häufig mit Schwindel. Auch ein Schlaganfall oder eine TIA (transitorische ischämische Attacke) kann sich zunächst durch Schwindel äußern.
Was fehlt mir, wenn mir schwindelig wird?
Wenn einem schwindelig wird, kann das auf einen Flüssigkeitsmangel, niedrigen Blutzucker, Eisenmangel oder auch auf Kreislaufprobleme hindeuten. Manchmal kann auch ein Mangel an Elektrolyten oder Nährstoffen der Grund sein.
Ist Schwindel ein Warnsignal?
Ja, Schwindel kann ein Warnsignal für ernsthafte Erkrankungen wie einen Schlaganfall, Herzprobleme oder eine neurologische Störung sein. Besonders wenn der Schwindel plötzlich auftritt oder mit anderen Symptomen wie Sehstörungen oder Übelkeit einhergeht, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
Was kann die Ursache für Schwindelgefühl sein?
Schwindel kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, wie etwa Probleme im Innenohr, niedrigem Blutdruck, Migräne, Dehydration, Anämie oder auch durch Angst und Stress. Auch neurologische Erkrankungen oder Kreislaufprobleme können Schwindel verursachen.