Was ist Gürtelrose?
Was ist Herpes Zoster und wie entsteht sie?
Gürtelrose, auch bekannt als Herpes Zoster, ist eine Hauterkrankung, die durch das Varicella-Zoster-Virus verursacht wird – dasselbe Virus, das Windpocken auslöst.
Die Windpocken-Erkrankung ist die Ersterkrankung, bevor jemand an Gürtelrose erkranken kann.
Nach einer Windpockeninfektion bleibt das Virus inaktiv im Körper, wird aber vom Immunsystem in Schach gehalten.
Die Varizella-Zoster-Viren nisten sich nach der Windpocken-Erkrankung im Körper ein und können Jahre später reaktiviert werden.
Das Varizella-Zoster-Virus nistet sich unbemerkt in den Nervenwurzeln im Bereich des Rückenmarks oder in den Hirnnerven ein.
Ein funktionierendes Immunsystem verhindert aber die Reaktivierung des Virus.
Gürtelrose tritt daher meist bei Menschen ab 50 Jahren auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist.
Typischerweise tritt Gürtelrose als schmerzhafter Ausschlag auf einer Seite des Körpers auf, der entlang eines Nervs verläuft.
Der Ausschlag tritt typischerweise gürtelförmig auf und erinnert an einen Gürtel.
Die Bläschen können stark jucken und brennen, begleitet von starken Schmerzen.
Der Verlauf der Erkrankung variiert von Person zu Person, und die Symptome können von leicht bis schwerwiegend reichen.
Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Gürtelrose kann Komplikationen vermeiden.
Symptome und Verlauf
Nach der Reaktivierung wandert das Virus entlang der Nerven zur Haut, wo es eine Entzündung und den typischen Hautausschlag verursacht.
Gürtelrose ist eine schmerzhafte Infektionskrankheit, die durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus verursacht wird.
Die Gürtelrose tritt meist einseitig und gürtelförmig in dem Hautgebiet auf, das von dem betroffenen Nerv versorgt wird.
Die Symptome der Gürtelrose äußern sich typischerweise durch brennende oder stechende Schmerzen auf einer Körperseite, gefolgt von einem schmerzhaften Hautausschlag mit Bläschen.
Die Bläschen platzen im Verlauf der Erkrankung auf und bilden Krusten.
Der Verlauf der Gürtelrose kann variieren, aber in der Regel dauert es etwa zwei bis vier Wochen, bis die Symptome abklingen.
Frühstadium
- Allgemeine Krankheitszeichen wie leichtes Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen
- Kribbeln, Juckreiz oder brennende Schmerzen im betroffenen Hautareal
- Diese Symptome können bereits Tage vor dem Ausschlag auftreten
Hauptstadium
- Schmerzhafte Hautrötungen, oft einseitig und gürtelförmig am Rumpf, können aber auch an Armen, Beinen oder im Gesicht auftreten
- Entwicklung von juckenden und schmerzenden Knötchen, die sich zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen entwickeln
- Die Bläschen stehen typischerweise in kleinen Gruppen zusammen
- Starke, brennende und bohrende Schmerzen im betroffenen Bereich
Verlauf und Heilung
- Die Erkrankung dauert in der Regel 2-4 Wochen.
- Die Bläschen platzen auf, verkrusten und heilen dann ab.
- Bei den meisten Personen mit gesundem Immunsystem heilt die Gürtelrose innerhalb weniger Wochen aus.
- Nach der Heilung können Narben oder Pigmentstörungen zurückbleiben.
Häufigkeit: Fast jeder zweite Mensch erkrankt bis zum 85. Lebensjahr mindestens einmal an Gürtelrose.
Jeder, der einmal Windpocken hatte, kann potenziell eine Gürtelrose entwickeln.
Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter und bei einem geschwächten Immunsystem.
Risikofaktoren für die Entwicklung von Gürtelrose
Unter den zahlreichen Risikofaktoren, die die Entwicklung von Gürtelrose begünstigen können, zählen vor allem ein geschwächtes Immunsystem und Stress.
Personen mit einer chronischen Krankheit wie Diabetes mellitus oder einer HIV-Infektion haben ein höheres Risiko, an Gürtelrose zu erkranken.
Ebenso können bestimmte Medikamente, die das Immunsystem schwächen, das Risiko erhöhen.
Darüber hinaus spielen auch das Alter und genetische Faktoren eine Rolle bei der Anfälligkeit für Gürtelrose.
Behandlungsmöglichkeiten bei Gürtelrose
Für die Behandlung von Gürtelrose gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nach Schweregrad der Erkrankung.
In den meisten Fällen werden antivirale Medikamente wie Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir eingesetzt, um die Vermehrung des Herpes Zoster Virus zu hemmen und die Symptome zu lindern.
Zusätzlich können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol verschrieben werden, um die Beschwerden zu reduzieren.
Lokale Cremes oder Pflaster mit betäubenden Wirkstoffen können ebenfalls helfen, den Juckreiz und die Schmerzen zu lindern.
In schweren Fällen kann eine stationäre Behandlung erforderlich sein, um Komplikationen vorzubeugen und eine angemessene Versorgung sicherzustellen.
Um den Verlauf der Gürtelrose zu verkürzen und mögliche Folgeschäden zu minimieren, ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend.
Ansteckung und Übertragung
Gürtelrose selbst ist nicht direkt ansteckend.
Allerdings kann das Virus durch Kontakt mit der Flüssigkeit aus den Bläschen auf Personen übertragen werden, die noch keine Windpocken hatten oder nicht dagegen geimpft sind.
Diese Personen würden dann an Windpocken erkranken, nicht an Gürtelrose.
Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, sollten die Bläschen abgedeckt werden, bis sie vollständig verkrustet sind.
Prävention durch Impfung
Die Impfung gegen Gürtelrose ist die einzige, effektive Maßnahme, um das Risiko einer Infektion mit dem Varicella-Zoster-Virus zu reduzieren.
Die Gürtelrose-Impfung wird von der ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen.
Die Impfung schützt nicht nur vor der Gürtelrose selbst, sondern kann auch dazu beitragen, die Schwere der Erkrankung zu verringern, falls es dennoch zu einer Infektion kommt.
Seit 2018 empfiehlt die STIKO allen Personen ab 60 Jahren eine Impfung gegen Gürtelrose.
Besonders für Personen ab 50 Jahren oder mit geschwächtem Immunsystem ist die Impfung dringend zu empfehlen, da sie ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben.
Auch Personen, die regelmäßig Kontakt mit Kindern haben oder in Gesundheitsberufen tätig sind, sollten über eine Impfung nachdenken.
Die Impfung ist besonders wichtig für Personen ab 60 Jahren, da das Risiko für Gürtelrose mit dem Alter zunimmt, um sich selbst und andere vor einer Ansteckung zu schützen.
Seit 2013 gibt es in Deutschland für Menschen ab 50 einen Impfstoff gegen Gürtelrose.
Komplikationen bei unbehandelter Gürtelrose
Bleibt die Gürtelrose unbehandelt, kann sie zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Eine häufige Komplikation ist die Post-Zoster-Neuralgie, die starke und langanhaltende Schmerzen verursachen kann.
Eine davon ist die Postherpetische Neuralgie, bei der starke und langanhaltende Schmerzen im betroffenen Hautbereich auftreten können.
Diese Schmerzen können das tägliche Leben stark beeinträchtigen und sogar zu Schlafstörungen führen.
Darüber hinaus besteht das Risiko von bakteriellen Infektionen der Haut, die zu weiteren Gesundheitsproblemen führen können.
Weitere Informationen zu den Komplikationen und deren Behandlung finden Sie in den entsprechenden Abschnitten.
Weitere Komplikationen im Überblick:
- Herpes Zoster Ophthalmicus (HZO): Befall des Gesichtes und der Augen, was zu Hornhautvernarbungen und Erblindung führen kann, betrifft etwa 25 % der Gürtelrose-Patienten.
- Zoster oticus: Befall des Gehörgangs und/oder der Ohrmuschel, was zu Schwerhörigkeit und Gleichgewichtsstörungen führen kann. Es kann auch eine Neuralgie mit Fazialisparese auftreten (Ramsay-Hunt-Syndrom).
- Sekundärinfektionen: Die Bläschen können sich sekundär mit Bakterien infizieren, was zu zusätzlichen Hautinfektionen führen kann.
- Meningitis und Enzephalitis: Gürtelrose kann zu Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis) oder der Hirnhäute (Meningitis) führen, besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
- Post-Zoster-Pruritus: Ein starker, anhaltender Juckreiz.
Unterstützende Maßnahmen zur Linderung von Schmerzen bei Gürtelrose
Um die Schmerzen zu lindern, können kühlende Kompressen auf die betroffenen Stellen aufgelegt werden.
Auch schmerzlindernde Medikamente können eingenommen werden, um die Beschwerden zu reduzieren.
Zudem ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und Stress zu vermeiden, da beides das Immunsystem stärken kann.
Darüber hinaus können Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation helfen, den Körper zu beruhigen und die Schmerzen zu lindern.
In einigen Fällen kann auch physiotherapeutische Unterstützung sinnvoll sein, um die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Während der Erkrankung sollte man sich ausreichend Ruhe gönnen und auf den eigenen Körper hören, um die Genesung bestmöglich zu unterstützen.
Häufig gestellte Fragen
Hat Gürtelrose etwas mit der Psyche zu tun?
Obwohl Gürtelrose durch ein Virus verursacht wird, kann die Psyche indirekt eine Rolle spielen.
Stress und psychische Belastungen können das Immunsystem schwächen und somit das Risiko für eine Gürtelrose-Erkrankung erhöhen.
Zudem können die Schmerzen bei Gürtelrose die psychische Gesundheit beeinträchtigen.
Warum darf man bei Gürtelrose nicht duschen?
Es ist ein Mythos, dass man bei Gürtelrose nicht duschen darf.
Tatsächlich kann eine sanfte Reinigung mit lauwarmem Wasser sogar helfen, die Haut sauber zu halten.
Allerdings sollte man starkes Reiben vermeiden und die betroffenen Stellen vorsichtig trocken tupfen.
Wird Gürtelrose durch Stress ausgelöst?
Stress kann ein Faktor sein, der zur Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus führt und somit eine Gürtelrose-Erkrankung begünstigt.
Ein geschwächtes Immunsystem, das oft mit Stress einhergeht, erhöht das Risiko für eine Gürtelrose.
Kann ich meinen Partner mit Gürtelrose anstecken?
Wenn Ihr Partner bereits Windpocken hatte oder dagegen geimpft ist, ist das Ansteckungsrisiko gering.
Allerdings sollten Sie engen Körperkontakt vermeiden, bis die Bläschen vollständig abgeheilt sind, um jedes Risiko auszuschließen.
Wie lange dauert die Quarantäne bei Gürtelrose?
Eine strikte Quarantäne ist bei Gürtelrose nicht notwendig.
Allerdings sollten die Bläschen abgedeckt werden, bis sie vollständig verkrustet sind, um das Ansteckungsrisiko für andere zu minimieren.
Dies dauert in der Regel 2-4 Wochen.
Was darf man bei Gürtelrose nicht machen?
Bei Gürtelrose sollte man die betroffenen Hautareale nicht kratzen, um eine bakterielle Infektion zu vermeiden.
Auch sollte man den Kontakt zu Personen vermeiden, die noch keine Windpocken hatten, insbesondere Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Wie sieht Gürtelrose im Anfangsstadium aus?
Im Anfangsstadium der Gürtelrose kann die betroffene Hautregion gerötet sein und kribbeln oder brennen.
Kurz darauf entwickeln sich kleine, schmerzhafte Knötchen, die sich zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen entwickeln.
Wo tritt Gürtelrose als erstes auf?
Gürtelrose tritt typischerweise zuerst als schmerzhafte Hautrötung auf, oft einseitig und gürtelförmig am Rumpf.
Sie kann aber auch an Armen, Beinen oder im Gesicht auftreten, je nachdem, welcher Nerv betroffen ist.
Wie bekommt man Gürtelrose weg?
Die Behandlung von Gürtelrose erfolgt in der Regel mit antiviralen Medikamenten wie Aciclovir.
Zusätzlich werden Schmerzmittel und lokale Behandlungen zur Linderung der Symptome eingesetzt.
Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um den Krankheitsverlauf zu verkürzen und Komplikationen zu vermeiden.
Was ist der Auslöser bei Gürtelrose?
Gürtelrose wird durch eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus ausgelöst, das nach einer Windpockenerkrankung im Körper verbleibt.
Faktoren wie ein geschwächtes Immunsystem, Stress oder zunehmendes Alter können zur Reaktivierung des Virus führen.
Ist Gürtelrose ansteckend und wie?
Gürtelrose selbst ist nicht direkt ansteckend.
Allerdings kann das Varizella-Zoster-Virus durch Kontakt mit der Flüssigkeit aus den Bläschen auf Personen übertragen werden, die noch keine Windpocken hatten oder nicht dagegen geimpft sind.
Diese Personen würden dann an Windpocken erkranken, nicht an Gürtelrose.
Wie merkt man das, wenn man Gürtelrose hat?
Die ersten Anzeichen einer Gürtelrose (Herpes Zoster) sind oft unspezifische Symptome wie leichtes Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Charakteristisch ist ein Kribbeln oder Brennen auf der Haut, gefolgt von einem schmerzhaften, einseitigen Hautausschlag mit Bläschen.
Diese Symptome treten typischerweise entlang eines Nervs auf.